LERNEN MIT NEUEN MEDIEN



PÄDAGOGISCHE GRUNDLEGUNG

Die enormen Fortschritte auf dem Sektor der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien bieten eine hervorragende Grundlage für eine Qualitäts- und Effizienzsteigerung der Aus- und Weiterbildung - allerdings im Sinne einer notwendigen, nicht jedoch hinreichenden Bedingung. Dringend notwendig sind neben technischen Neuerungen daher neue pädagogische und didaktische Konzepte für die Gestaltung multimedialer Lehr-Lernumgebungen, die über einzelne Modeerscheinungen hinaus wirklich Bestand haben. Die Beschaffenheit von Konzepten zur Gestaltung multimedialer Lehr-Lernumgebungen wiederum hängt in hohem Maße davon ab, welche Auffassung vom Lernen und Lehren sich langfristig durchsetzt:

Die traditionelle Lehr-Lernphilosophie, die von einem weitgehend problemlosen Wissenstransport vom Lehrenden zum Lernenden ausgeht, hat gravierende Schwächen, die sich praktisch vor allem im Phänomen des ›trägen Wissens‹ manifestieren. Die konstruktivistische Lehr-Lernphilosophie, die derzeit mit der üblichen Verspätung in der Bildungspraxis für Aufregung sorgt, hat sich bislang weder theoretisch noch empirisch als praxistaugliche Alternative erwiesen. Vieles spricht heute für eine integrative Lehr-Lernphilosophie, die unter dem Leitkonzept der Problemorientierung traditionelle mit konstruktivistischen Elementen bei der Gestaltung von Lernumgebungen verbindet.

Die Forderung nach problemorientiertem Lernen unterstellt, daß Menschen ihr Wissen aktiv, erfahrungsabhängig, situiert und eingebettet in soziale Kontexte konstruieren; dabei wird den Lernenden grundsätzlich die Fähigkeit und Bereitschaft zur Eigenverantwortung zugestanden.

Aktive Wissenskonstruktion in Eigenverantwortung schließt allerdings systematische Wissensvermittlung und instruktionale Unterstützung der Lernenden keineswegs aus; erst beides zusammen gewährleistet wirksame Lehr-Lernprozesse.

Was in der Aus– und Weiterbildung allerdings nach wie vor fehlt ist eine Lernkultur, in der eigenverantwortliches Lernen und die Bereitschaft zum Wissens- und Erfahrungsaustausch kultiviert und sowohl für den Bereich der Forschung als auch für den Berufsalltag eingeübt werden. Zu einer neuen Lernkultur gehören nicht nur lernförderliche Strukturen, Prozesse und Medien, sondern auch Leitbilder und Visionen, in denen der Erwerb flexibel nutzbaren Wissens ebenso angestrebt wird wie die Entfaltung fachübergreifender Kompetenzen, die Entwicklung demokratischen Denkens und Handelns, die Motivierung aller Beteiligten zum lebenslangen Lernen und letztlich deren Partizipation an relevanten Veränderungsprozessen. Eine solche Lernkultur erfordert vor allem einen Wandel in den Köpfen der Beteiligten, den die neuen Medien erfolgreich anstoßen können. Entwicklung der Aus– und Weiterbildung durch neue Medien sollte also immer auch heißen: Entwicklung einer Lernkultur durch neue Medien.

POTENTIALE NEUER MEDIEN FÜR DIE AUS- UND WEITERBILDUNG

Multimediale Lernumgebungen können in der Aus- und Weiterbildung gewinnbringend eingesetzt werden. Dabei bieten die neuen Medien nicht nur für eine Steigerung der Effizienz, sondern auch für die Erhöhung der Qualität des Lehrens und Lernens in der Aus– und Weiterbildung enorme Vorteile.

Effizienzsteigerungen ergeben sich infolge der Potentiale der neuen Medien, bürokratische Abläufe zu vereinfachen sowie die Aktualisierung, den Zugriff auf und die (Weiter-) Verarbeitung von Informationen zu optimieren und auf diese Weise die Lehrenden in der Aus- und Weiterbildung zu entlasten. So lassen sich über die neuen Medien etwa Verwaltungsvorgänge vereinfachen, Zugänge sowohl auf Veranstaltungs- und Prüfungsinformationen als auch auf Literatur und andere inhaltliche Informationen (etwa via Datenbanken) verbessern und zugleich orts- und zeitunabhängig machen und Weiterverarbeitungsmöglichkeiten für alle Dokumente ohne Medienbrücke gewährleisten. Auf diese Weise erhöht sich langfristig auch die Transparenz der Lehr-Lerninhalte und -angebote in der Aus- und Weiterbildung und hat damit unmittelbare Rückwirkungen auch auf die Qualität des Lehrens und Lernens.

Die Qualitätssteigerung der Aus- und Weiterbildung stellt eine besondere Herausforderung des Medieneinsatzes dar, denn sie setzt fundierte Konzepte voraus, in denen die Potentiale der neuen Medien offengelegt, spezifiziert und nutzbar gemacht werden.

Im folgenden sollen daher die Potentiale der neuen Medien (1) zur Realisierung der generellen Idee des eigenverantwortlichen Lernens, (2) zur Förderung problemorientierten Lernens, (3) zur Anregung und Anleitung kooperativen Lernens und (4) zur Gewährleistung instruktionaler Anleitung und Unterstützung näher erläutert werden. Des weiteren soll kurz diskutiert werden, inwieweit die neuen Medien dazu geeignet sind, (5) eine veränderte Rollenverteilung innerhalb der Aus- und Weiterbildung zu forcieren und letztlich auch (6) strukturelle Veränderungen in der Aus- und Weiterbildung voranzutreiben.

1. EIGENVERANTWORTLICHES LERNEN MIT NEUEN MEDIEN

Lernen in der Aus- und Weiterbildung muß in weiten Teilen als ein eigenverantwortliches Lernen verstanden und gefördert werden - nicht nur seitens der Lernenden, sondern auch seitens der Lehrenden. Die Bereitschaft und Fähigkeit, neben organisierten Veranstaltungen einen eigenverantwortlichen Umgang mit Information und Wissen unter Nutzung der neuen Medien zu praktizieren, einzuüben und kontinuierlich zu verbessern, stellt eine der wichtigsten Kompetenzen angesichts aktueller und künftiger Anforderungen an ein lebensbegleitendes Lernen in einer Wissensgesellschaft dar. Die Gestaltung von Lehr-Lernumgebungen in der Aus- und Weiterbildung muß der wachsenden Bedeutung des eigenverantwortlichen Lernens Rechnung tragen und Lernende aktiv darin unterstützen, entsprechende Fähigkeiten und Fertigkeiten im Laufe des Studiums zu entwickeln.

Die neuen Medien können in Form von Offline-, Online- oder Kombinations-Lösungen als ›Werkzeuge‹ zum eigenverantwortlichen Lernen genutzt werden. Multimediale Module können zu individuellen Inhaltspaketen geschnürt werden, einzelne Lernpfade zielbezogen angelegt und eigenverantwortlich beschritten werden. Die Digitalisierung von Lehr-Lernmaterial und deren Gestaltung zu multimedialen und modularen Ressourcen für das Selbststudium sollte so erfolgen, daß auf diese Weise Präsenzphasen in der Aus- und Weiterbildung von Prozessen der reinen Wissensvermittlung entlastet werden können.

Die aktive Förderung und Unterstützung eigenverantwortlichen Lernens mit neuen Medien schafft Raum und Zeit für vertiefende Dialoge, Diskussionen und sozialen Austausch und forciert darüber hinaus die Entwicklung von Kompetenzen zum (persönlichen) Wissens-management, die in der modernen Arbeitswelt immer mehr zu einem integralen Bestandteil beruflicher Tätigkeiten werden.

2. PROBLEMORIENTIERTES LERNEN MIT NEUEN MEDIEN

Wenn in der Aus– und Weiterbildung nicht nur träges Wissen gelehrt, sondern flexibel nutzbares Fachwissen sowie Kompetenzen für einen intelligenten und problemlösungs-orientierten Umgang mit Information und Wissen gefördert werden sollen, muß die Aus– und Weiterbildung mehr Anwendungsbezug über authentische Kontexte herstellen und ein Lernen anhand von Problemen (im Sinne von Fällen, Projekten oder persönlichen Erfahrungen) fördern. Lehr-Lernumgebungen sind daher - wann immer es möglich ist - so zu gestalten, daß sie den Umgang mit realitätsbezogenen Problemen und authentischen Situationen ermöglichen und/oder anregen. Um zu verhindern, daß situativ erworbenes Wissen auf einen bestimmten Anwendungskontext fixiert bleibt, sollten spezifische Inhalte in verschiedene Situationen eingebettet und unter unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden können.

Zur Herstellung authentischer wie auch multipler Kontexte bieten die neuen Medien vielfältige Potentiale, die die Möglichkeiten herkömmlicher Methoden und Medien bei der Gestaltung der Aus– und Weiterbildung weit übersteigen. Hierzu ein paar konkrete Beispiele: Fallbasierte Computerlernprogramme gewähren etwa in der Ausbildung zum System-analytiker ein hohes Maß an Authentizität beim Erwerb domänenspezifischer Strategien; Unternehmensplanspiele ermöglichen die situierte Anwendung betriebswirtschaftlichen Wissens; und Simulationssysteme aus dem Bereich der Ökologie erlauben realitätsnahe Manipulationen biologischer und biochemischer Abläufe. Dazu kommt, daß sich Fälle, Problemsituationen, Mikrowelten und Modellierungssysteme unterschiedlich variieren lassen und auf diese Weise Analysen und Umsetzungen von Wissensinhalten unter multiplen Perspektiven erlauben. Für die Bearbeitung von problem-, fall- oder projektbasierten Aufgaben bieten darüber hinaus weltweite Datennetze eine unermeßliche Fülle an Informationsquellen, die relativ schnell sowohl orts- als auch zeitunabhängig zugriffsbereit sind.

3. KOOPERATIVES LERNEN MIT NEUEN MEDIEN

Auch wenn Lernen auf den ersten Blick vor allem ein individueller Prozeß ist, spielen soziale Aspekte eine große Rolle. Nach dem Studium sind Hochschulabsolventen weitgehend unvorbereitet mit Situationen konfrontiert, die in zunehmendem Maße Teamfähigkeit und die Bereitschaft zum Wissens- und Erfahrungsaustausch erfordern. Bei der Gestaltung von Lehr-Lernumgebungen in der Aus– und Weiterbildung sollten daher möglichst oft soziale Kontexte integriert werden, um kooperatives Lernen und Problemlösen sowie Prozesse zu fördern, die die Entwicklung einer Lern- und Praxisgemeinschaft fördern. Phänomene wie verteilte Expertise und shared cognition infolge einer Ko-Konstruktion von Wissen müssen in der Aus– und Weiterbildung erfahrbar und praktizierbar sein, um den Anschluß an die Herausforderungen einer Wissensgesellschaft nicht zu verpassen. Gruppenarbeit und teamorientierte Projektarbeit, Tutorensysteme und Lerntandems sind generelle Beispiele dafür, wie sich soziale Kontexte realisieren lassen.

Die neuen Medien bieten zukunftsweisende Potentiale dafür, neue soziale Kontexte beim Lehren und Lernen in der Aus– und Weiterbildung zu eröffnen und auszuweiten. Insbesondere via Computernetze werden kommunikative und kooperative Aktivitäten in der Aus – und Weiterbildung prinzipiell aus ihren räumlichen und zeitlichen Begrenzungen befreit - wann, wo und wie oft dies geschehen soll, ist eine Frage der sorgfältigen und zielbezogenen Abwägung bei der Gestaltung sozialer Lernarrangements. Zahlreiche Anwendungen wie E-Mail, Computer Supported Cooperative Work (CSCW), Computerkonferenzen oder Tele-Tutoring sind Beispiele für unterschiedliche Varianten netzbasierten kooperativen Lernens, die den herkömmlichen sozialen Kontext in der Aus– und Weiterbildung bereichern. Dabei bleibt freilich der direkte Kontakt zwischen Lernenden untereinander sowie zwischen Lehrenden und Lernenden im Rahmen der Aus– und Weiterbildung ein nicht wegzudenkendes Moment und bedarf sogar der Erweiterung und Intensivierung - allerdings auf einem anderen Qualitätsniveau als es zur Zeit in der Aus– und Weiterbildung der Fall ist. Die neuen Medien können und sollen physische Möglichkeiten des Dialogs und der sozialen Konstruktion von Wissen daher weder ersetzen noch verringern, sondern sollen vielmehr so eingesetzt werden, daß sie den direkten sozialen Austausch ergänzen und auf Bereiche ausweiten, die ohne technische Unterstützung der kooperativen Auseinandersetzung verschlossen blieben.

4. INSTRUKTIONALE UNTERSTÜTZUNG MIT NEUEN MEDIEN

Weder das Plädoyer für mehr Eigenverantwortung noch das Postulat nach problemorientiertem Lernen in authentischen und sozialen Kontexten schließt traditionelle Elemente der Aus– und Weiterbildung wie systematische Wissensvermittlung und instruktionale Anleitung und Unterstützung aus.

Teamfähigkeit und (Tele-)Kooperation, die Bewältigung komplexer Aufgaben unter Berücksichtigung verschiedener Perspektiven sowie der eigenverantwortliche Umgang mit den neuen Medien und entsprechenden Informationsfluten sind Wege und Ziele problemorientierten Lernens zugleich und können damit nicht als selbstverständlich vorausgesetzt werden - auch in der Aus– und Weiterbildung nicht. Wann immer hierfür Anleitung und Unterstützung erforderlich sind, müssen sie den Lernenden gegeben, individuell angepaßt und bei Bedarf ausgeblendet werden.

Die neuen Medien bieten auch für die ›klassischen Aspekte‹ der Wissensvermittlung und intstruktionalen Unterstützung zahlreiche Potentiale, die in der Aus– und Weiterbildung genutzt werden können: So eröffnen die neuen Medien beispielsweise neue und ausbaufähige Wege für interaktiven Wissenserwerb mit der Möglichkeit zu direkten und individualisierten Rückmeldungen (etwa bei Aufgaben und Übungen). Die Potentiale der neuen Medien zur Visualisierung und Simulation von Zusammenhängen und Abläufen sowie Möglichkeiten der hypermedialen Aufbereitung von Lehr-Lerninhalten eignen sich nicht nur zur Erhöhung der Authentizität, sondern steigern auch die didaktische Qualität der systematischen Wissensvermittlung. Darüber hinaus kommen die mittels der neuen Medien möglich gewordenen unterschiedlichen Darstellungsformen und Kodierungen verschiedenen Lerntypen entgegen.

Wenn es um die neuen Medien und instruktionale Aktivitäten geht, darf allerdings nicht vergessen werden, daß auch der Medieneinsatz selbst in vieler Hinsicht angeleitet und unterstützt werden muß. Praktische Erfahrungen wie auch erste empirische Resultate weisen eindeutig darauf hin, daß das Lernen in multimedialen Lernumgebungen mit hohem eigenverantwortlichen Anteil, realitätsnahen Aufgaben und vielfältigen Informationsquellen etliche Probleme mit sich bringt: Hohe Komplexität, Unstrukturiertheit und große Informationsmengen sind für die meisten Lernenden ohne professionelle Unterstützung kaum zu bewältigen. Dies gilt ebenso für das netzbasierte kooperative Lernen, das nicht nur ungewohnte kommunikative Fähigkeiten, sondern auch technische Fertigkeiten und Strategien zur Koordinierung und Strukturierung in der (virtuellen) Gruppe erfordert, die Anleitung und Hilfestellung unabdingbar machen. Die notwendigen Maßnahmen instruktionaler Unterstützung können in mediengestützte Systeme integriert werden, z.B. via Beispiellösungen, Expertenkommentare oder Strategieanleitungen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Einsatz der neuen Medien mit personengebundenen Lösungen wie Tele-Tutoring oder direktem Coaching zu kombinieren.

5. VERÄNDERTE ROLLENVERTEILUNG UND STRUKTURELLE VERäNDERUNGEN DURCH NEUE MEDIEN

Die Gestaltung multimedialer Lernumgebungen unter dem Leitkonzept der Problemorientierung macht einen Wandel im Verständnis der Dozentenrolle in der Aus– und Weiterbildung unerläßlich. Ebenso wenig wie es ausreicht, das technische Rüstzeug zur Verfügung zu stellen, um die Entwicklung der Aus– und Weiterbildung positiv zu beeinflussen, genügt die Entwicklung innovativer Konzepte zum Lernen mit neuen Medien, um tatsächlich die Praxis der Aus– und Weiterbildung zu verändern. Qualifizierungsmaßnahmen, gegenseitiger (direkter und elektronischer) Informations- und Erfahrungsaustausch sowie eine aktive Partizipation der Lehrenden an der Gestaltung multimedialer Lernumgebungen stellen wesentliche Voraussetzungen dafür dar, daß nicht nur technische Fertigkeiten erworben, sondern auch die zugrundeliegenden konzeptionellen Ideen verstanden werden. Zu letzteren gehört auch das Verständnis der Dozenten bzw. Trainer für einen Wandel ihrer Rolle, die im Rahmen multimedialer Lernumgebungen nicht mehr auf traditionelle Aufgaben wie Informationspräsentation und Wissensvermittlung beschränkt werden können, sondern in zunehmendem Maße Funktionen wie Coaching, Beratung und Unterstützung eigenverantwortlicher und sozialer Lernprozesse seitens der Lernenden umfassen.

6. STRUKTURELLE VERÄNDERUNGEN DURCH NEUE MEDIEN

Die Aus– und Weiterbildung kann sich dem Nutzen Neuer Medien und dem damit einher-gehenden Strukturwandel nicht entziehen. Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Veränderungen, die lebenslanges Lernen erfordern, kommt dem Potential der neuen Medien, dem problemorientierten und eigenverantwortlichen Lernen große Bedeutung zu. Neue Medien erlauben aktuellen, bedarfsorientierten und schnellen Zugriff auf Inhalte. Die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens verlangt eine Entrümpelung der bisherigen Inhalte und erfordert die Erprobung innovativer Prüfungsformen. Es macht keinen Sinn, auf der einen Seite nach anwendungsorienierten Formen des (Tele-)Lernens, nach mehr Eigenverantwortung sowie nach domänenspezifischen Kompetenzen im Umgang mit Information, Wissen und neuen Medien zu rufen, und auf der anderen Seite immer größere Informations- und Wissensberge aufzutürmen, die in immer kürzeren Zeiträumen verarbeitet werden sollen. Es macht auch keinen Sinn, einerseits Teamfähigkeit, (Tele-)Kooperation und eine intelligente Nutzung weltweiter Informationsressourcen zu fordern, und andererseits Prüfungen nach dem Multiple-Choice einzusetzen. Oder anderen traditionellen Verfahren durchzuführen. Erforderlich ist, daß neben Telelearning-Angeboten im Bereich von Aus- und Weiterbildung auch Formen der Teleprüfung entwickelt werden.

Die strukturellen Änderungen in der Aus- und Weiterbildung müssen sich als Spiegel stattfindender gesellschaftlicher Veränderungen vollziehen. Ein Ausweichen vor diesem Strukturwandel ist damit ein Weg, der sicherlich ins »Aus« führt.

Heinz Mandl/Gabi Reinmann-Rothmeier (München)

Prof. Dr. Heinz Mandl
Dr. Gabi Reinmann-Rothmeier
Institut für Pädagogische Psychologie und Empirische Pädagogik
Leopoldstr. 13
80802 München
mandl@mip.paed.uni-muenchen.de
http://infix.emp.paed.uni-muenchen.de

(18. Oktober 2000)