Formale Repräsentation und Beschreibung
von literarischen Figuren

Abstract

This paper presents a combination of literary studies and text technology. The goal of this work is to develop a formal representation and description system for literary characters. It should enable users either to search and compare literary characters and to integrate newly analysed characters. Technically, the system for description and representation is based on an ontology. The class system within the ontology is derived using literary character theories and own developed concepts. By using this description system new perspectives of literature and literary studies should be possible.

1. Einleitung

Literarische Figuren bleiben Lesern oder Zuschauern oft länger im Gedächtnis als das Werk, in dem sie vorkommen. Immer wieder werden und wurden einzelne Figuren oder ihre Eigenschaften aus einem Werk herausgestellt, so dass ihre Existenz auch über das jeweilige Werk hinauszureichen scheint. Der Handlungsablauf der Werke bleibt dabei jedoch meist im Hintergrund.

Obwohl wahrscheinlich jedem Leser oder Zuschauer literarische Figuren präsent sind und Aussagen über sie getroffen werden können, fällt es manchmal schwer zu sagen, worin sich eine Figur manifestiert. Im Theater verkörpert ein Schauspieler eine Figur. Durch Gestik und Mimik kann er dem Zuschauer ein Bild dieser Figur vermitteln. Aber es stellt sich die Frage, wie dieses Bild auch durch die reine Lektüre eines Werkes entstehen kann, so dass aus einer Reihe von Zeichen und Sätzen Gebilde entstehen können,[1] die Lesern das Gefühl geben, ein agierendes Wesen vor sich zu haben.

Die Beschreibung und Klassifikation von Figuren ist Gegenstand literaturwissenschaftlicher Arbeiten. Doch entweder wird nur eine theoretische Klassifikation aufgestellt, die sehr wenig an Literatur erprobt wurde oder es gibt Ansätze, die einen so speziellen Fokus besitzen, dass eine Verallgemeinerung ihrer Figureneinteilung kaum möglich ist.[2] Trotzdem oder gerade deshalb ist es wichtig, eine allgemeine Beschreibung von Figuren treffen zu können. Im Rahmen der hier vorgestellten Arbeit soll an der Problematik, wie eine literarische Figur beschrieben werden kann, weiter gearbeitet werden. Dabei sollen die Methodiken verschiedener Ansätze kombiniert, schon entwickelte Kategorien zur Beschreibung literarischer Figuren adaptiert und in ein System integriert werden. Dieses System soll flexibel und offen gestaltet werden, so dass die Aufnahme neuer Kategorien möglich ist. Dadurch soll gewährleistet sein, möglichst viele verschiedene Figuren repräsentieren zu können, ohne sie in ein starres Muster zu pressen.

In dem vorgestellten Ansatz soll die literaturwissenschaftliche Analyse von Figuren durch texttechnologische Methoden getragen werden. Die Texttechnologie ist eine der Computerphilologie sehr nahe stehende Disziplin. In der Texttechnologie wird versucht, Textdokumente durch formale Beschreibungssprachen zu modellieren und zu repräsentieren.[3]

Für die Beschreibung und Repräsentation literarischer Figuren wurde mit dem Aufbau einer Ontologie begonnen. Der Begriff der ›Ontologie‹ wird in der Philosophie dazu verwendet, die Existenz von Dingen in der Welt zu beschreiben und zu klassifizieren. Durch die Übertragung des Ontologiebegriffs auf das Forschungsfeld der Künstlichen Intelligenz hat der Begriff eine Bedeutungsverschiebung hin zur Modellierung von Konzepten der realen Welt in Computersystemen erfahren, die in der folgenden Definition von Gruber zum Ausdruck kommt: ››An ontology is a formal, explicit specification of a shared conceptualization.‹‹[4]

Die Entwicklung einer Ontologie für die Repräsentation literarischer Figuren ermöglicht sowohl die formale Beschreibung als auch die Suche nach Figuren. Es könnte eine Plattform entwickelt werden zur breiten Bearbeitung von Charakteren, die von einem bloßen Überblick über eine ausgewählte Figur bis hin zu Vergleichen von Figuren oder bestimmter Aspekte der Figuren reicht. Obwohl durch eigene beziehungsweise adaptierte Beschreibungskategorien eine gewisse Einheitlichkeit der Einteilung gewahrt bleiben soll, ist auch der Vergleich zweier unterschiedlicher Interpretationen ein und derselben Figur und somit verschiedener Einteilungen in die Ontologie denkbar. Eine andere Anwendung des Systems, die zwar von der rein literaturwissenschaftlichen Bearbeitung etwas wegführt, trotzdem aber interessant ist, ist die Repräsentation neu erschaffener Figuren, die Autoren bei ihrem Schreibprozess benutzen können.

Der erste Teil dieses Artikels führt in die literaturwissenschaftliche und texttechnologische Themenstellung ein. Zunächst werden die Problemstellung der Beschreibung von literarischen Figuren behandelt und einige literaturwissenschaftliche Ansätze vorgestellt. Da für den hier vorgestellten Ansatz das Konzept der Ontologien sehr wichtig ist, wird anschließend eine kurze Einführung in die Ontologien gegeben.

Im zweiten Teil des Artikels wird kurz auf das Beispielkorpus eingegangen und der eigene Ansatz näher erläutert. Mit einem Ausblick auf geplante Arbeiten schließt der Artikel.

2. Beschreibung und Klassifikation von Figuren

Die Ansätze zur Klassifikation sind zahlreich und zeigen viele unterschiedliche Auffassungen des Phänomens ›Figur‹. Deshalb wird im Folgenden ein kurzer Abriss gegeben, der für die Figurentheorie wichtige Ansätze vorstellt. Außerdem wird herausgestellt, welche Theorien für eine Figurenontologie brauchbar sind.

In der literaturwissenschaftlichen Forschung sind zu literarischen Figuren verschiedene Richtungen auszumachen. Eine Herangehensweise ist die Figuren anhand ihrer Funktionalität für den Plot zu analysieren.

Hierbei wären Vladimir Propps und Algirdas Julien Greimas’ Ansätze zu nennen. Propp entwirft ein Konzept für die Handlungskreise von Märchen und die darin agierenden Figuren. Indem Figuren beispielsweise die Rolle des ›Gegenspielers‹ oder ›Helfers‹ zugewiesen wird, können sie den jeweiligen Handlungskreisen zugeordnet werden.[5] In Propps Ansatz wird ein Schema entwickelt, das für die meisten Märchen oder Geschichten, die einen ähnlichen Handlungsgang und Figurenkonstellation aufweisen, funktionieren mag. Weicht die Anordnung der Figuren jedoch davon ab, wird es schwer, die Figuren den von Propps aufgestellten Kategorien zu zuordnen.

Greimas’ Ansatz kann als Verallgemeinerung der Klassifizierung von Propp gesehen werden.[6] Greimas entwickelt ein Modell von sechs Aktanten, die ganz bestimmte Funktionen in der Handlung erfüllen. Eine Figur kann das Schema eines der Aktanten teilweise oder ganz erfüllen, wenn sie eine Handlung ausführt. Der Fokus in Greimas’ Ansatz reduziert sich auf die Funktionen der Figuren für die Handlung.

Mit Propps und Greimas’ Modellen können Figuren nur handlungsbezogen und meist auch nur in Relation zueinander wahrgenommen werden. Einzelbetrachtungen und die Beschreibung von Figureneigenschaften oder Funktionen, die nicht die Handlung betreffen, sind kaum möglich. Dadurch könnten Beobachtungs- und Kommentatorfunktionen einer Figur, die für den Fortgang der Handlung unwichtig sind und sich eher auf der Ebene zwischen Figur und Leser/Zuschauer abspielen, nicht erfasst werden, obwohl sie zur vollständigen Beschreibung einer Figur dazugehören sollten. Diese Ansätze liefern zwar interessante Hinweise für die Konstellation von Figuren und ihren Handlungen, können aber nicht für Eigenschaften der Figuren genutzt werden, die darüber hinausgehen.

Eine andere Perspektive bieten die Ansätze, die Figuren nach ihren Merkmalen untersuchen und so zu klassifizieren versuchen. So zum Beispiel der Ansatz von Forster, der literarische Figuren als »flat« oder »round« klassifiziert.[7] Das heißt, Figuren werden in solche eingeteilt, die nur wenige Merkmale und eine flache Struktur besitzen und, in solche, die komplexer aufgebaut sind und zu denen mehr Informationen im Text gegeben werden. Komplexe Figuren sollen sich außerdem im Laufe des Textes verändern. Dies sind sehr vage Kriterien zur Einteilung und es gibt keine klare Abgrenzung zwischen flacher und komplexerer Gestaltung.[8] Zudem trifft der Aspekt der Entwicklung oder Veränderung meist nur auf menschliche Figuren zu. Nicht-menschliche Figuren, wie zum Beispiel übersinnliche Charaktere, die nach einem anderen Existenzkonzept als dem menschlichen Leben funktionieren, werden kaum die Entwicklung zeigen, die eine menschliche Figur durchleben kann. Trotzdem kann die Darstellung solcher Figuren komplex sein und einen großen Raum des Werkes einnehmen, wie die Darstellung von Goethes Mephistopheles, der neben Faust den zweiten Hauptpart der beiden Faust-Dramen einnimmt.

Eine Zwischenstufe zwischen den beiden vorgestellten Forschungsrichtungen zeigt Jurij M. Lotmans Ansatz. Er fasst Figuren als Bündelung von Merkmalen auf, durch die sie sich differenzieren.[9] Allerdings ordnet er in Anlehnung an Propp die Figuren innerhalb eines Werkes aufgrund ihrer Differentialmerkmale unterschiedlichen Gruppen zu.[10] Die Figuren können so nur in Opposition zueinander betrachtet werden, wobei ihnen ein sehr funktioneller Charakter zugeschrieben wird. Eine einzelne Betrachtung scheint nicht möglich zu sein. Trotzdem ist die Auffassung, Figuren als Bündel von Merkmalen zu betrachten, ein Ansatz, der bei einer möglichst umfassenden Analyse von Figuren Vorteile gegenüber nur handlungsorientierten Ansätzen besitzt. So können Teile von Figuren, die verschiedene Aspekte und Funktionen beinhalten, zusammengeführt werden. Deshalb wird in diesem Ansatz eine literarische Figur ebenfalls als ein Bündel von Merkmalen betrachtet. Die Figuren sollen jedoch vorerst einzeln analysiert werden, um später einen Vergleich anstellen zu können. Außerdem sollen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Figuren über ein Werk hinaus betrachtet werden. Dies entspricht auch der Aussage über Figuren von Margolin: »...literary character is seen as a cluster of simultaneous relations of similarity and difference in traits between any narrative agent and all other coexisting ones.‹‹[11]

Die Merkmale können vielfältiger Art sein. Sie manifestieren sich in der äußeren und inneren Gestaltung einer Figur, in ihren Handlungsweisen und Verhaltensmustern, aber auch im sprachlichen und weiteren narratologischen Material, das ihnen zugeordnet werden kann. Dies führt zu Ansätzen, die eine sehr umfassende Analyse von Figuren anstreben.

Göran Nieragden versucht zum Beispiel Figuren anhand ihrer Aussagen, Handlungen, ihrer Psyche und ihrer Vita zu beschreiben. Ausgehend von einem erzähltheoretischen Ansatz wird sowohl die Handlung- als auch Vermittlungsebene eines Werkes miteinbezogen.[12] Er berücksichtigt dabei sowohl die Perspektive des Erzählers als auch die der Figuren auf andere Figuren.

Auf der Grundlage des Modells von Helmut Bonheim teilt er die Figurenbeschreibung in dynamische und statische Modi ein. Als statisch werden Deskriptionen und Kommentare bezeichnet, die den plot nicht vorantreiben und einen ››Stillstand der erzählten Zeit‹‹ bedeuten. Dynamisch sind die Rede- und Handlungsanteile einer Figur.[13]

Dieser Ansatz bietet viele wichtige Elemente zu einer Figureneinteilung, da er verschiedene Aspekte einer Figur aufgreift, aber auch bei der Charakterisierung einer Figur Erzähltechniken mit einbezieht und so die Vermittlungsebene des Werkes nicht außer Acht lässt. Dadurch wird es möglich, verschiedene Sichtweisen auf eine Figur im Werk zu beschreiben. Nieragden geht es bei seinem Ansatz nicht um den Aufbau einer Figurentypologie, sondern um eine genaue Erfassung einer literarischen Figur. In der Analyse zweier englischsprachiger Texte greift er die gefundenen Kategorien noch einmal auf und verdeutlicht sie.

Die Beschreibung einer Figur auf einer linguistisch und kognitionswissenschaftlich orientierten Ebene vollzieht Fotis Jannidis in seinem Ansatz. Er setzt sich ausführlich damit auseinander, wie ausgehend von Zeichen und mithilfe von außertextuellem Wissen die ››mentale Repräsentation‹‹ einer Figur entsteht.[14] Dabei zeigt er, wie aus einzelnen Textbausteinen Informationen vom Leser generiert und zu einem Figurengebilde zusammengesetzt werden. Um seine Feststellungen verallgemeinern zu können, geht er von einem Modell-Leser aus. Durch die Einführung von Theorien aus der Alltagspsychologie versucht er den Lese- und Verstehensprozess des Modell-Lesers zu rekonstruieren. Mithilfe dieser Annahmen konstruiert Jannidis einen ››Basistypus‹‹, der die Informationsstruktur von Figuren repräsentieren soll.[15] Es geht in diesem Ansatz um die Strukturen und Prozesse, die eine Figur entstehen lassen und nicht so sehr um Beschreibungen der Merkmale der schon mental repräsentierten Figur. Trotzdem macht Jannidis’ Ansatz deutlich, wie komplex der Verstehensprozess bei der Lektüre ist.[16]

Die Zusammenführung mehrerer der hier vorgestellten Theorien soll ein möglichst großes Beschreibungsspektrum für literarische Figuren schaffen. Durch die Nutzung eines Ontologiesystems, auf das in den folgenden Abschnitten noch näher eingegangen wird, sollen diese Theorien modelliert werden.

3. Einführung in Ontologien

Seit Anfang der 90er-Jahre sind Ontologien zu einem wichtigen Forschungsfeld in der Künstlichen Intelligenz geworden[17] und werden zum Beispiel auch in den Naturwissenschaften und der Medizin eingesetzt, um Informationen zu repräsentieren.[18] Ontologien oder ähnliche Anwendungen werden auch verstärkt in den Sprachwissenschaften genutzt.[19]

Zur Zeit bestehen außerdem Bestrebungen aus dem unstrukturierten Internet ein Semantic Web zu entwickeln. Das Konzept des ›Semantic Web‹ basiert auf der semantischen Verlinkung und der Angabe von semantischen Informationen zu Dokumenten im Internet, denn als riesige Informationsquelle kann das Internet nur genutzt werden, wenn Benutzer wissen, wo und wonach sie genau suchen müssen. Viele Suchmaschinen versagen, wenn es um das Herausfinden von semantischen Informationen über Dokumente geht. Es werden verschiedene Konzepte genutzt, die ihren Ursprung in der Künstlichen Intelligenz haben.

Zur Repräsentation von semantischen Informationen stehen neue Beschreibungs- und Ontologieformate zur Verfügung. Eines dieser Formate ist die Web Ontology Language (OWL), die in dem hier vorgestellten Projekt zum Einsatz kommt.

In der Künstlichen Intelligenz stellen Ontologien eine bestimmte Art der Informations- und Wissensrepräsentation dar, die im Folgenden in einem kleinen Exkurs dargestellt werden, um die Ziele der Informationsrepräsentation und somit auch der Ontologien zu erläutern.

Hauptziel dieses Forschungsfelds ist es, Informationen, die zu Wissen werden können, aus bestimmten Kontexten, beispielsweise aus dem Arbeitsalltag oder wissenschaftlichen Theorien, wie Figurentheorien, zu digitalisieren und zu modellieren. Diese Strukturen können, wie Frank Puppe und andere sagen, als »Weltmodelle« interpretiert werden.

Es ist jedoch nicht ganz einfach, Informations- oder Wissensstrukturen von Menschen technisch zu simulieren. In der Künstlichen Intelligenz gibt es dafür verschiedene Herangehensweisen. Zwei davon sind die logik-basierten Ansätze und die, die für Informationen ein netzwerkartiges System aufbauen.[20] Allen gemein ist die Überführung einer natürlich-sprachlichen Beschreibung über die Welt oder einen Ausschnitt davon in eine formal-sprachliche Beschreibung, um eine Verarbeitung zu ermöglichen. Hauptziel ist es, Inferenzen zwischen den repräsentierten Informationen ziehen zu können. Computer können Menschen nicht ersetzen, trotzdem können durch die Repräsentation von Informationen Arbeitsprozesse unterstützt und strukturiert werden.

Dadurch eröffnen sich viele Vorteile, wie die Erstellung eines Expertensystems, das ein bestimmtes Wissen über Problemlösestrategien besitzt oder Diagnosen unterstützen kann. Die Integration der Informationen in Wissenslandkarten, durch die navigiert werden kann, ist ebenfalls denkbar.

Ein weiteres Themenfeld der formalen Repräsentation wird durch den Einsatz von Ontologien eröffnet. Eine Ontologie repräsentiert ein hierarchisch geordnetes Konzept eines Weltausschnitts, der auch ›Domäne‹ genannt wird. Die Repräsentation soll in einer maschinell verarbeitbaren Sprache erfolgen. Natalya Fridman Noy und andere betonen, dass die Basis einer Ontologie aus einem gemeinsamen und akzeptierten Vokabular in der Domäne besteht, andernfalls wäre der Nutzen der Ontologie hinfällig.[21] Bei der Konzeptualisierung wird eine Reihe von Objekten, Konzepten und weiteren Entitäten gebildet, die untereinander in Beziehung stehen.[22]

Im Allgemeinen setzt sich eine Ontologie aus Klassen, die auch ›Konzepte‹ genannt werden, ›Properties‹ (auch ›Slots‹ oder ›Roles‹) und Restriktionen zusammen. Hinzu kommen die sogenannten ›Instanzen‹ der Klassen, die ein individuelles Objekt aus dem Weltausschnitt repräsentieren. Durch die Ober- und Unterklassen entsteht eine Hierarchie.

Der Aufbau einer Ontologie erlaubt eine besonders gute Informationsstrukturierung und -repräsentation, die für viele weiterführende Anwendungen genutzt werden kann.

4. Der Ansatz der Figurenontologie

In diesem Kapitel wird der eigene Ansatz vorgestellt. Es wird die Wahl des exemplarischen Textkorpus und ein erster Aufbau der Figurenontologie behandelt.

Für die hier vorgestellte Ontologie wurden in einem ersten Entwurf mehrere bereits vorhandene literaturwissenschaftliche Ansätze genutzt, um eine möglichst detaillierte Ontologie aufzubauen (Jannidis, Kummer, Nieragden). Der Begriff ›Klassifikation‹ wird hier nach dem Konzept der Klasse in einer Ontologie benutzt, das heißt, dass er eine Art Container darstellt, der Objekte mit gleichen Eigenschaften aufnimmt. In diesem Sinne soll die Klassifikation der Figuren als Einteilungsmethode und nicht als Wertung aufgefasst werden.

Es geht dabei nicht so sehr um die Erarbeitung einer völlig neuen Figurentheorie, sondern um die Bündelung verschiedener Theorien im Konzept der Ontologie. Ziel ist es, dadurch ein System zu realisieren, das literarische Figuren detailliert erfassen und charakterisieren kann. Neuartig ist die Anwendung des Ontologiekonzepts auf das Themenfeld der Figurenanalyse. Die genutzten Ansätze bilden einen Grundstock an Klassen der Ontologie, die als Basisklassen und Basiseigenschaften gesehen werden. Eine weitere Einteilung, um zum Beispiel eine detailliertere Erfassung einer Figur zu erreichen, ist bei den allgemein gehaltenen Theorien nicht möglich und kann nur durch die Analyse ausgewählter Figuren beispielhaft aufgezeigt werden. Es handelt sich dabei um Teufelsfiguren eines ausgewählten Textkorpus aus der Faust-Literatur. Die Analyse dieser Figuren lässt erwarten, dass es sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten gibt und dass die Figurenontologie darauf angewendet werden kann. Die Entwicklung spezifischerer Klassen für diese Figuren soll als Muster dienen, wie die Ontologie erweitert und genutzt werden kann. Dies ist nötig, weil der Ansatz vorsieht, die Ontologie für Benutzer zugänglich zu machen und ihnen die Erfassung der analysierten Figuren und die dafür wahrscheinlich weitere, notwendige Einteilung zu erlauben. Die Suche in der Ontologie nach bereits erfassten Figuren soll ebenfalls möglich sein.

In Anlehnung an Janndis’ Konzept eines Basistypus, der die Informationsstruktur der Figuren darstellt, wird versucht mit Hilfe der Ontologie diese Informationsstruktur zu modellieren. Es ist klar, dass die mentale Repräsentation einer Figur nicht eins zu eins übertragen werden kann. Die Ontologie kann aber als Vermittlungssystem gesehen werden, um dieser Repräsentation eine Gestalt zu geben und sie anderen zugänglich zu machen. Jede in der Ontologie erfasste Figur kann auch gleichzeitig die mentale Repräsentation derselben bilden. Jeder Benutzer, der eine Figur in die Ontologie integriert, wird auch gleichzeitig als Leser des jeweiligen Textes betrachtet. Verschiedene Sichtweisen auf die Figuren sind dabei nicht ausgeschlossen und sogar wünschenswert, da sie wiederum über die unterschiedlichen mentalen Repräsentationen Aufschluss geben können.

4.1 Das Beispielkorpus

Um Anwendungsmöglichkeiten der Ontologien exemplarisch herauszufinden, werden sukzessive Angaben über die analysierten Teufelsfiguren integriert. Zu dem Beispielkorpus, aus dem die Figuren entnommen sind, gehören zur Zeit folgende Texte: Historia von D. Johann Fausten; Christopher Marlowe: The Tragicall History of the Life and Death of Doctor Faustus, Friedrich Maximilian Klinger: Fausts Leben, Taten und Höllenfahrt; Johann Wolfgang Goethe: Faust - Der Tragödie Erster Teil, Der Tragödie Zweiter Teil; Nikolaus Lenau: Faust.

Dieses Korpus enthält Texte verschiedener Gattungen, wie Prosa und Drama, und spannt zeitlich einen Bogen von der Frühen Neuzeit bis ins 19. Jahrhundert. Da es sich bei all den ausgewählten Figuren um literarische Teufel handelt, sind Gemeinsamkeiten wahrscheinlich. Durch eine stetige Entwicklung der Teufelsfiguren im Laufe der Jahrhunderte ist jedoch anzunehmen, dass es auch viele Unterschiede und Variationen gibt. Aufgrund von Gemeinsamkeiten, aber auch von Unterschieden wird ein literarischer Vergleich möglich sein.

Ein weiterer Vorteil ist, dass es sich bei diesen Charakteren um nicht-menschliche Figuren handelt, die ein großes Eigenschaftsspektrum aufweisen. Zum Beispiel werden sie zwar immer wieder in Menschengestalt dargestellt (Scholast, Mönch), erscheinen aber auch als phantastische oder tierische Wesen (Drache, Hund). Damit kann erprobt werden, wie Eigenschaften über das menschliche Verhalten hinaus beschrieben werden können.

Es wird angestrebt, mit der Klassifikation und Beschreibung der Teufelsfiguren durch die Ontologie, analytische Schlüsse über die Entwicklung dieser Figuren ziehen zu können.

4.2 Aufbau der Figurenontologie

In diesem Ansatz wird, wie schon erwähnt, eine literarische Figur zusätzlich zu dem Modell der mentalen Repräsentation als Bündel von Merkmalen aufgefasst, um sie beschreiben zu können. Dabei repräsentieren die Oberklassen der Ontologie jeweils die Grundmerkmale einer Figur, wie zum Beispiel ihre Eigenschaften und ihr Handeln. Diese Klassen beinhalten Unterklassen, die eine weitere Einteilung der Merkmale ermöglichen. Dabei ist zu beachten, dass diese Klassen nur eine allgemeine Struktur der Figuren bilden. Die Zuschreibung eines bestimmten Merkmals oder einer Information zu einer Figur erfolgt durch eine Instanziierung. Beispielsweise wird für ein bestimmtes Merkmal einer Figur eine Referenz in Form einer Instanz angelegt. Diese Instanz gehört zu einer bestimmten Klasse, die wiederum selbst Unterklasse einer anderen ist. Über diese Ober-Unterklassen-Relationen erhält man eine detaillierte Beschreibung dieses Merkmals. Durch weitere Informationsangaben zu dieser Instanz, auf die noch weiter eingegangen wird, wird die formale Beschreibung des Merkmals vervollständigt. Zusammengenommen bilden viele Instanzen, die jeweils die Referenz und Beschreibung einer Figureneigenschaft sind, mit ihren Angaben die Informationsstruktur einer Figur.

In der Ontologie sollen möglichst viele verschiedene Figuren erfasst werden. Es wurde deshalb versucht den generellen Merkmalen von Figuren Basisklassen zu zuordnen. Dabei wird zunächst, wie in Abbildung 1 gezeigt, nach Eigenschaften (›features‹) und Handlungen und Verhalten der Figuren (›action_behaviour‹) unterschieden. Außerdem stehen Klassen für personelle Angaben zur Verfügung, zum Beispiel der Name oder die Bezeichnung der Figur im Text (›name_or_title‹). Die Eigenschaften der Figuren werden in innere und äußere eingeteilt. Zu den inneren Eigenschaften sind Klassen zu zählen, die Charaktereigenschaften und Dispositionen aufnehmen. Die äußeren Eigenschaften werden in Klassen für das äußere Erscheinungsbild, wie Kleidung und Aussehen, unterteilt.

Die Klasse, die Handlungen einer Figur betrifft, gliedert sich in Unterklassen für einzelne Aktionen (›single_action‹) und für Figurenreden (›speech‹). Diese Einteilung übernimmt Kategorien aus dem Ansatz von Göran Nieragden, der »zwischen physisch ausgeführten Handlungen« und »interfigural realisierten Redehandlungen« unterscheidet.[23]

Da nach Werner Kummer die Fähigkeiten und Tätigkeiten, hier also entsprechend die Klassen ›features‹ und ›action_behaviour‹, in einem »dialektischen Zusammenhang« stehen, wird es immer wieder vorkommen, dass es Relationen zwischen diesen einzelnen Klassen beziehungsweise den Instanzen der Klassen geben wird.[24]

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Abb. 1: Graphische Repräsentation der Oberklassen der Figurenontologie

Um verschiedene Handlungsarten erfassen zu können, sind die entsprechenden Unterklassen von ›single_action‹ in drei Kategorien eingeteilt, Handlungen, die sich auf Subjekte, Objekte oder auf die Figur selbst beziehen. Sie können zeigen, wie sich Figuren außerhalb verbaler Kommunikation auf andere Figuren und ihre fiktive Umwelt beziehen. Kombinationsmöglichkeiten wie die, dass eine Figur zum Beispiel durch die Tätigkeit mit einem unbelebten Gegenstand (Objekt) eine andere Figur beeinflusst, sind dabei zugelassen. Denn auch die Mischung der beiden Klassen kann etwas aussagen. Solch eine Figur handelt vermutlich dabei nur in indirekten Bezug zu anderen Figuren. Zum Beispiel handeln die Teufelsfiguren oft in indirektem Bezug zu den anderen Figuren, um ihre wirklichen Ziele zu verschleiern.

Da das Repertoire der Figurenrede sehr groß ist, wurde versucht, auch hier durch die Bildung weiterer Unterklassen, die Beschreibungsformen von Figurenrede zu strukturieren. So gibt es Figurenreden, die eher eine Äußerung oder Meinung zu einem bestimmten Thema, Problem oder einer anderen Figur beinhalten und solche, wie eine Aufforderung, die wahrscheinlich eine Handlung oder Gegenreaktion zur Folge haben können, sich also direkt auf andere Figuren beziehen. Die Unterteilungen können Aufschluss darüber geben, wie die jeweilige Figur sich in Gesprächen verhält und welche Redeparts ihr zugeschrieben werden. Beispiele aus dem Textkorpus bilden etwa die häufigen Kommentare von Goethes Mephistopheles zu Fausts Verhalten oder zum Geschehen.[25]

Zusätzlich zu den Klassen wurden Properties angelegt, die möglichen Instanzen zugeordnet werden können. Die Properties beziehen sich auf die Annotationsebene, eine Ebene der Erzähltechniken und die Inhaltsebene. Die Annotationsebene soll der Verwaltung des Systems dienen und beinhaltet deshalb Angaben zu den Benutzern, die Instanzen angelegt haben. Durch die Angabe von Erzähltechniken soll die formale Organisation der Figurendarstellung erfasst werden. So kann zu jeder Instanz hinzugefügt werden, ob die angegebene Aussage über die Figur von einem Erzähler (differenzierbar in homo-, hetero- und autodiegetischen Erzähler), von einer Figur oder von der analysierten Figur selbst getroffen werden. Damit soll gewährleistet werden, dass der jeweilige Beitrag besser gewertet werden kann. Eine subjektive Aussage einer Figur über eine andere besitzt eventuell einen anderen Stellenwert als die des Erzählers, wenn er sich objektiv zum Geschehen verhält.

Die Einteilung von Merkmalen und Handlungsarten kann je nach ihrem Individuationsgrad vorgenommen werden. Für individualisierte Eigenschaften kann die Property ›individual‹ vergeben werden. Besitzen die Figuren typische oder typenhafte Züge, können sie die Property ›typical_or-stereotyped‹ erhalten. Ein Beispiel dafür ist die Teufelsfigur aus der Historia von D. Johann Fausten. Diese Figur zeigt fast prototypische Eigenschaften und Handlungsweisen eines Teufels, wie die Verwandlung in einen Mönch,[26] die in der Faust-Literatur ein wiederkehrendes Motiv darstellt. Diese Teufelsfigur trägt wenig individuelle Züge und wird über wenige und gleichbleibende Eigenschaften definiert. Auf ihr Inneres wird nur selten und dann eher stereotyp Bezug genommen. Es ist anzunehmen, dass es sehr typisierte, aber auch sehr individualisierte Figuren gibt. Da Autoren jedoch aufgrund einer gewissen Lesererwartung auf Klischees zurückgreifen, ist anzunehmen, dass fast jede Figur auch typenhafte Eigenheiten besitzt.

Des Weiteren können durch Properties Angaben gemacht werden, ob die Instanz ein Beispiel für eine veränderliche Eigenschaft der Figur ist und im Laufe der Handlung wechselt. Da sich das Bild einer Figur nur aus der Gesamtheit der Handlung ergeben kann und sich Figuren verändern und Eigenschaften ablegen können, sollte eine eventuelle Entwicklung berücksichtigt werden.

Teilweise steht einer direkten Beschreibung das Problem im Wege, dass bestimmte Aspekte mit einer Figur assoziiert werden, Aussagen über die Verbindung jedoch nur durch Interpretation erschlossen werden können. Diese Art von Klassifikation kann mit ›indirect_interpretational_feature‹ gekennzeichnet werden. Zusätzlich zu diesen Angaben kann über die Properties auf den jeweiligen Autor und die Textreferenz, auf die sich die Instanz bezieht, verwiesen werden.

Die hier beschriebenen Figureneinteilungen sind jedoch noch nicht abgeschlossen und bilden einen ersten Entwurf für die Ontologie.

5. Schluss und Ausblick

In diesem Artikel wurde ein Ansatz zur formalen Beschreibung von literarischen Figuren vorgestellt. Auf der Basis von literaturwissenschaftlichen Figurentheorien sowie formalen Repräsentationsmethoden wurde eine Ontologie zur Beschreibung von Figuren entwickelt. In vielen Ansätzen werden literarische Figuren entweder nur in Teilen erfasst oder wenn ein Konzept vorgestellt wird, das sie in ihrer Gesamtheit zu erfassen versucht, wird dies selten an literarischen Werken erprobt. Obwohl sich eine literarische Figur in ihrer Gesamtheit zwar nicht immer fassen lässt, kann sie durch ihre Merkmale beschrieben werden, so dass ein Vergleich mit anderen Figuren auf dieser Grundlage möglich ist. Deshalb wird in diesem Ansatz eine Figur als ein Bündel von Merkmalen definiert. Außerdem sind verschiedene literaturwissenschaftliche Ansätze genutzt worden, um die Basiselemente der Ontologie aufzubauen. Dabei wird versucht die wichtigsten Elemente der Informationsstruktur einer literarischen Figur zu modellieren.

Die Modellierung der Figurentheorien durch eine Ontologie erscheint als besonders geeignet, da sie es ermöglicht, Beschreibungen formal zu organisieren und trotzdem die Vielfalt zu erhalten. Eine Figur wird in kein starres Schema gepresst, vielmehr sollen die Kategorien der Figur individuell angepasst werden, indem das Anlegen von spezielleren Unterklassen zugelassen wird.

Der Vorteil einer Ontologie liegt darin, dass man Inferenzen ziehen kann. Es wird also möglich sein, sowohl Vergleiche zwischen verschiedenen Figuren herzustellen als auch verschiedene Informationsstrukturen einer Figur, die von unterschiedlichen Benutzern angelegt wurden, aufzuzeigen.

Für eine erste Anwendung wurde ein Beispielkorpus zusammengestellt, das aus Teufelsfiguren der Faust-Literatur besteht. Diese Auswahl ermöglicht einen exemplarischen Schnitt durch viele literarische Epochen und Gattungen. Es ist zu vermuten, dass sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten zu finden sind. Durch die Annotation und Verlinkung dieser Texte mit der Ontologie werden weitere Nutzungsmöglichkeiten eröffnet. Eine erste wird der direkte Verweis aus der Ontologie in die jeweilige Textstelle oder umgekehrt sein.

Die Figurenontologie soll einer gründlichen Evaluation unterzogen und gegebenenfalls anschließend verändert werden. Dafür ist es nötig, die Ontologie anderen zugänglich zu machen. Es ist geplant, die beschriebene Ontologie in ein interaktives Benutzersystem zu integrieren, dessen Kernstück sie bilden soll. Als erstes soll geprüft werden, wie sich die Integration neuer Figuren gestaltet und ob dazu die Veränderung der Oberklassen nötig ist. Es soll auch erprobt werden, wie sich die Ontologie entwickelt, wenn Benutzer weitere Subklassen hinzufügen. Die Bedienung des Systems soll so einfach wie möglich gehalten werden und keine lange Einarbeitungszeit verlangen, damit der Evaluationsprozess sich auf den Aufbau und die Konzepte der Ontologie richten kann.

Der hier entwickelte Ansatz sieht nicht vor, einen Konsens in der Analyse und Beschreibung von Figuren zu erzielen. Die Modellierung der vorgestellten Theorien kann nur als Vorschlag dienen, wie dieses Wissen umgesetzt werden kann. Es soll jedoch daraus ein möglichst flexibles System entstehen, das durch die Anwendung von texttechnologischen Methoden individuell gestaltet werden kann und durch das sich neue Vergleichsmöglichkeiten eröffnen. Durch die texttechnologische Modellierung kann es anderen leicht zugänglich gemacht werden und für weitere Arbeiten genutzt werden.

Amélie Zöllner-Weber
Universität Bielefeld
Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
Arbeitsbereich Computerlinguistik
Postfach 10 01 31
33501 Bielefeld

(24. Januar 2006)

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[1] <http://www.geneontology.org/>.

[2] <http://www.hytex.info>.

[3] <http://wordnet.princeton.edu/>.


[1]

Siehe auch Margolin, der erklärt, dass Figuren auf unterster Ebene ein ››Cluster‹‹ aus Motiven und Semen bilden, die zusammengefügt einen semantischen Komplex ergeben. (Margolin 1987: 107).

[2]

Zum Beispiel Propps funktionell- und handlungsorientierter Ansatz (Propp 1975, siehe auch Kapitel 2 dieses Artikels); Wahl Armstrong untersucht nur Figuren des Nibelungenliedes (Wahl Armstrong 1979).

[3]

Siehe auch Witt u.a (2005).

[4]

Siehe Gruber (1992: 199).

[5]

Propp (1975).

[6]

Greimas (1983).

[7]

Siehe Forster (1974).

[8]

Siehe auch Jannidis (2004: 86-87).

[9]

Lotman (1972).

[10]

Lotman (1972: 353).

[11]

Margolin (1987: 115).

[12]

Siehe Nieragden (1995: 28).

[13]

Nieragden (1995: 58).

[14]

Siehe Jannidis (2004: 185).

[15]

Jannidis (2004: 193).

[16]

Jannidis (2004, besonders Kapitel 4).

[17]

Siehe Puppe (2000: 622).

[18]

Siehe [1]

[19]

Zum Beispiel [2] und [3]

[20]

Logik-basierte Ansätze können zum Beispiel auf der Prädikatenlogik oder Description Logic beruhen. Ansätze, die Netzwerke aufbauen, nutzen Konzepte der Semantischen Netze.

[21]

Siehe dazu Fridman Noy u.a.

[22]

Siehe Fridman Noy u.a. (1997: 53).

[23]

Nieragden (1995: 38).

[24]

Siehe Kummer (1975: 24).

[25]

Siehe zum Beispiel Mephistopheles Aussage über den verliebten Faust in Faust - Der Tragödie Erster Teil, V. 2862-2863.

[26]

Siehe dazu Füssel (1999: 17, 25).